Elsässer Bürgermeisterinnen in der Gemeinde Birgland

Elsässer Bürgermeisterinnen in der Gemeinde Birgland

Elsässer Bürgermeisterinnen in der Gemeinde Birgland
Es ist ein Beispiel für ein freundliches Miteinander innerhalb Europas. Bürgermeisterinnen aus Kommunen im Elsass besuchten die Gemeinde Birgland um Erfahrungen auszutauschen und Anregungen für ihr politisches Handeln zu bekommen.
Wenige Tage vor den Wahlen zum Europäischen Parlament war dies ein positives Zeichen für das gelebte Miteinander von Deutschen und Franzosen. Von Dienstag bis Donnerstag waren die Bürgermeisterinnen Suzanne Lotz aus Goxwiller, Esther Sittler aus Herbsheim, Nicole Zehner aus Neubois und die Bürgermeisterstellvertreterin Marie-Laure Pfeil aus Batzendorf in Bayern unterwegs, um sich über verschiedene Projekte zu informieren. Am Mittwochnachmittag waren sie auf ihrer Tour in der Gemeinde Birgland unterwegs. Die vier Kommunalpolitikerinnen wurden auf dieser Studienreise von Dr. Michael Stumpf begleitet, der sich seit Jahren für enge Kontakte zwischen dem Elsass und Bayern einsetzt. Er war früher beim Amt für Ländliche Entwicklung beschäftigt und hat sich als Heimatforscher einen Namen gemacht.
Die 1.Bürgermeisterin der Gemeinde Birgland Brigitte Bachmann begrüßte die Gäste in der Pension Anni in Schwend und lud sie zu einem deftigen oberpfälzer Mittagessen ein. Danach ging es weiter zum Informationsaustausch in das dortige Rathaus. Das Thema „Sanfter Tourismus“ bildete dabei den inhaltlichen Schwerpunkt. Eingangs zeigte sich Bachmann erfreut, dass bezüglich der anstehenden Wahlen der Europagedanke insgesamt im Aufwind ist. Es gebe in allen Altersstufen ein größeres Interesse daran, wie es in den nächsten Jahren weitergehen soll. Sie hoffe am Sonntag auf eine gute Wahlbeteiligung. Einig war sie sich mit ihren Kolleginnen, dass es auf die Bürgermeister stark ankomme, den Europagedanken von der untersten Ebene her mit Leben zu erfüllen.
Brigitte Bachmann erläuterte den Gästen die Struktur der Flächengemeinde mit 42 Ortschaften und aktuell ca. 1800 Einwohnern, die mit Illschwang eine Verwaltungsgemeinschaft bildet. Die elsässischen Bürgermeisterinnen stehen an der Spitze von Kommunen zwischen 700 und knapp 1000 Einwohnern. Insgesamt sind die französischen Gemeinden sehr klein, etwa so wie es in Bayern vor der Gebietsreform war. Deshalb sei man sehr stark auf kommunale Zusammenarbeit angewiesen.
Die Gemeinde Birgland sei eine Tourismusregion. Zu Zeiten des geteilten Deutschland waren es vor allem Berliner, welche die Transitstrecke nutzten, um hier Urlaub in bergiger Landschaft zu genießen. Dies habe sich seit der Öffnung gewandelt. Wellnessangebote haben sich dabei zu einem Schwerpunkt entwickelt. Dies habe bei den Gastronomiebetrieben zu einem Umdenken geführt. Der Birglandexpress sei für die Gemeinde wichtig, weil dadurch vor allem viele Gäste aus dem fränkischen Raum in die Gegend kommen. Großen Zuspruch, seitens der Bevölkerung, finden, so Bachmann, die Kirchweihfeste mit dem Baumaustanzen als Höhepunkt. Im Anschluss an die Gesprächsrunde im Rathaus ging es weiter zur Burgruine nach Lichtenegg und zur Besichtigung der Firma echarge Barth in Schwend mit der E-Mobilität als Schwerpunkt.