Johann Flierl Museum

Johann Flierl Museum

Gründer der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea

Johann Flierl war ein deutscher evangelisch-lutherischer Missionar und Gründer der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea. Er wurde am 16. April 1858 in Buchhof bei Fürnried geboren und genießt bis heute höchstes Ansehen in Papua Neuguinea. Seine Eltern waren die Kleinbauern Kunigunde geb. Danhauser aus Mittelreinbach und Konrad Flierl aus Buchlohe.

Er wurde am 18. April 1858 im Pfarrhaus in Fürnried getauft und am Palmsonntag 1871 in der Kirche St. Willibald in Fürnried konfirmiert. Dort besuchte er auch die Dorfschule vom Mai 1864 bis zum Frühjahr 1871.

Der Wunsch, Missionar zu werden, war in Flierl im Alter von acht oder neun Jahren erwacht. In der Dorfschule wurde das bunte Calwer Kindermissionsblatt an die älteren Schüler verteilt. Flierl, schon als Kind ein leidenschaftlicher Leser und immer auf der Suche nach neuer Lektüre, erhielt auf sein Bitten hin ebenfalls einige Hefte.

Nach vierjähriger Wartezeit, die er mit einer Lehre in Nürnberg und zu Hause bei der Mitarbeit in der Landwirtschaft verbrachte, konnte er als 17jähriger ins Neuendettelsauer Missionsseminar eintreten.

Nachdem der nordöstliche Teil der Insel Neuguinea 1885 deutsche Kolonie geworden war (Kaiser-Wilhelms-Land), reiste Flierl 1886 als erster protestantischer Missionar in das neue deutsche Schutzgebiet. Dort gründete er eine Missionsstation in Simbang bei Finschhafen und später die Gesundheitsstation Sattelberg (1892) und die Station Heldsbach (1904). Als er 1930 Abschied von seiner Insel nahm, konnte er zurückblicken auf ein weit verzweigtes Netz von 18 Hauptstationen. Flierl genoss weltweit großes Ansehen. In Iowa, USA, erhielt er die Auszeichnung zum Dr. theol.h.c. Er verstarb am 30. September 1947 in Neuendettelsau im Alter von 89 Jahren.

In Papua Neuguinea gibt es heute rund 1 Million Lutheraner bei einer Bevölkerung von 6,9 Mio. Einwohnern.

Flierl Gedenkstätte

Schulstraße 4 · Birgland/Fürnried

Um dem großen Interesse auch ausländischer Besucher an der Person Johann Flierls Rechnung zu tragen, richtet die Kirchengemeinde Fürnried im 1. Stock des ehemaligen Schulhauses eine Flierl Dauerausstellung ein.

In seinem Heimatort Buchhof befindet sich ein Gedenkstein mit der Aufschrift :
“Hier bin ich. Sende mich.” Jesaia 6,8. Johann Flierl zum Gedächtnis.