Lichtenegg

Über dem Dorf Lichtenegg thront die malerisch gelegene Burgruine Lichtenegg. Keramische Funde und ein Steinwall deuten auf eine Besiedelung der Befestigungsanlage bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. hin. Urkundlich werden als erste Burgherren um 1050 die Grafen von Sulzbach erwähnt.

Im Nürnberger Reichssalbüchlein aus der Zeit um 1300 findet sich eine urkundliche Erwähnung, nach der das Lehen zunächst Reichsbesitz war und dann in das Eigentum der Bayernherzöge überging. Zwischen 1424 und 1430 wurde Lichtenegg vermutlich im Zusammenhang mit den Hussitenkriegen zerstört.

Die noch vorhandenen, inzwischen renovierten hohen Mauern sind Bestandteile der Außenfassade eines Neubaus, der 1562 unter dem Lehensinhaber Hans Sedlmayer errichtet wurde. Aus historischen Abbildungen kann man erkennen, dass Lichtenegg damals aus einem Palas mit drei Etagen bestand.

Nordwestlich davon stand ein rechteckiger Bergfried. Seine Höhe erreichte damals ungefähr die Firsthöhe des Palas. An der südwestlichen Giebelseite des Palas befindet sich ein wohl erst später geschaffener Eingang. Spuren einer Quermauer und einer Zisterne im Bereich des Eingangs deuten daraufhin, dass dieser Vorraum als Stallung gedient haben könnte.

Nach einem Brand Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Burg zunächst nur noch notdürftig renoviert und verfiel danach.

1999 gründete sich eine Förderverein, der ab Mitte 2000 mit einer Burgsanierung unter Betreuung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege begann. Die mächtige Palasmauer zur Dorfseite wurde erneuert, und die hohe südwestliche Giebelmauer mit dem Durchgang völlig saniert.

2007 wurde der ehemalige Bergfried teilweise rekonstruiert und saniert. Hier befindet sich heute eine Aussichtsplattform, von der man einen der schönsten Rundblicke über den Oberpfälzer Jura genießen kann.

Vom Gipfel der der Burgruine bietet sich ein eindrucksvolles 360 Grad Panorama. Eine Panoramascheibe die hier aufgestellt ist, zeigt Ihnen, wo und in welche Richtung Sie was sehen können: den Bayerischen Wald im Südosten, den Oberpfälzer Wald im Osten, den Kaiserwald im tschechischen Egerland im Nordosten, das Fichtelgebirge im Norden, das Hersbrucker und Nürnberger Land im Westen, und die Hochregionen des Birglandes im Süden.

Poppberg

Die Burgriune in Poppberg ist mit 653m einer der höchsten Punkte im Birgland und befindet sich heute in Privatbesitz. Erbaut wurde die zweiteilige Höhenburg vermutlich im 13. Jahrhundert von den Grafen von Sulzbach. Sie wurde 1353 bis 1373 im Besitz von Kaiser Karl IV. erwähnt.

Nachdem die Burg an den Markgrafen Otto von Brandenburg gefallen war, kam sie 1379 an die bayerischen Herzöge Johann und Stephan, die sie 1395 an Pfalzgraf Ruprecht III. verkauften. 1505 wurde die Burg in das Herzogtum Sulzbach eingegliedert und der Grund 1550 an Bauern verkauft. Nachdem die Burg verfallen war, kam die Ruine 1791 an den bayerischen Staat und ist heute in Privatbesitz.

Die Burganlage bestand aus einer Hauptburg und einem vorburgartigen äußeren Burghof, die von einer gemeinsamen, der felsigen Stufe des Plateaurandes angepassten Ringmauer eingefasst wurden. Der Bereich der Hauptburg, der nur durch eine einfache Mauer abgetrennt war, schloss sich unmittelbar westlich an den äußeren Burghof an. Im Nordteil der Kernburg stand der noch sehr gut erhaltene Palas. Das Hauptgebäude hatte einen rechteckigen Grundriss und war etwa 25 Meter lang und 12 Meter breit. Es bestand wie die restliche Burganlage aus grob bearbeiteten Bruchsteinmauerwerk.

Das Hauptgebäude hatte vermutlich eine turmartige Form. Es sind noch drei Stockwerke erhalten, mindestens ein weiteres ist zu vermuten. Der Zugang ist zur Hälfte verschüttet und führte ehemals in ein Untergeschoss, dem ein unbelichtetes Zwischengeschoss folgte. Der eigentliche Wohnbereich befand sich in der dritten Etage des Palas hatte drei Zugänge. Auf der südlichen Längsseite zum Burgbereich hin lag wohl der Haupteingang, der durch eine Stiege erreichbar war. An der Südwest- und an der Nordostecke führten zwei weitere Zugänge auf die Wehrgänge der an den Palas angebaute Ringmauer. In diesem Geschoss sind außerdem Fensteröffnungen vorhanden.

An der Südwestseite war auf einem spitzen Fels, dem höchsten Punkt der Burg, ein Turm errichtet worden. Der Turm hatte einen quadratischen Grundriss und sprang an der Süd- und Westseite in voller Breite aus der Ringmauer hervor. Seine Süd- und Ostseite sind noch erhalten, an der Westseite fehlt fast das gesamte Außenmauerwerk, die Nordseite fehlt völlig. Seine Spitze in etwa vier Meter Höhe ist heute mit Backsteinen überbaut. Dort befand sich im Zweiten Weltkrieg eine „Flugwache“, die mit Flak-Soldaten besetzt war. Sie beobachteten zusammen mit weiteren „Flugwachen“ den Luftverkehr rund um Nürnberg und meldeten jedes Flugzeug an die dortige Zentrale. Die Beobachtung soll auch bereits während der „Reichsparteitage“ vor dem Krieg stattgefunden haben. (Quelle: Wikipedia)